Das neue „Haus der Diakonie“

Erstmals in der über 50jährigen Geschichte unseres Werkes haben wir ein gemeinsames „Haus der Diakonie“: Am Elper Weg, dem ehemaligen Haus Simeon, sind die Geschäftsführung, alle Geschäftsfelder und die Dienstleistungsleistungszentren vertreten. Die GmbH-Struktur drückt sich nun also auch sichtbar in Büroetagen aus!

Im März packten wir zunächst 1.600 Kartons, an vier Tagen erfolgte dann der Umzug. Schließlich wurde das Haus mit einem „Tag der offenen Tür“ und in Gegenwart vieler Ehrengästen aus Politik, Kirche und der Wohlfahrt feierlich eröffnet.

Am Anfang aller Überlegungen für ein eigenes „Haus der Diakonie“ standen zwei knifflige und schwierige Umstände: Zum einen wurde es im Kreiskirchenamt zu eng, nachdem die Verwaltungen der beiden Kirchenkreise vor Ort zum gemeinsamen Kreiskirchenamt zusammenzogen. Einen anderen Ort in der Kreisstadt, möglichst in der Nähe zum Kirchenkreis zu finden, gestaltete sich schwer, auch faktisch in der nötigen Größe unbezahlbar.

Zum anderen „bastelten“ wir schon jahrelang an einer baulichen Erweiterung des Haus Simeon, dem mit 50 Plätzen kleinsten Altenheim – aber keine Lösung schien sinnvoll. Neue Altenheimgesetze fordern eine 80%ige Einzelzimmerquote, wir haben dem Haus Abendsonne ein weiteres Haus in Recklinghausen, und es werden im Kreisgebiet weit über den Bedarf Altenheimplätze gebaut, obwohl die meisten Menschen im Alter zunächst einmal andere Wohnformen bevorzugen – kurzum: Wir trafen die schwierige Entscheidung, das Haus Simeon zu schließen. Allen Bewohnern konnten wir bei Wunsch einen Altenheimplatz in einem unserer anderen Häuser anbieten; allen Mitarbeitenden konnten wir – zumindest sogar in der Altenhilfe – eine andere Beschäftigung anbieten. Dennoch war es nicht einfach, dieses kleine, mit einer besonderen Atmosphäre beseelte Haus zu schließen.

Der diakonisch profilierten Ort am Elper Weg sollte erhalten bleiben: Im Frühjahr 2017 erfolgte „im Garten“ der Spatenstich für eine Wohngemeinschaft für gemeinschaftliches Wohnen im Alter. Im 2018 zogen die ersten Menschen mit Demenz dort ein in eine neue, komplett ambulant konzipierte Wohnform.

Gleichzeitig war positiv geprüft worden, dass man aus dem ehemaligen Altenheim ein modernes Verwaltungsgebäude würde machen können, das dann rund 100 Mitarbeitenden Platz bieten würde. Dort haben nun die Kolleginnen und Kollegen aus der Limperstraße ihren Arbeitsplatz, außerdem das Dienstleistungszentrum „Bau und Immobilien“, das bisher in König Ludwig im Recklinghäuser Süden, saß und die Bereichsleitung der Diakoniestationen aus Marl.

Eine „Firmenzentrale“ soll das „Haus der Diakonie“ ausdrücklich nicht sein: Die Stärke unseres Werkes liegt genauso in der Arbeit in den Dienststellen und in den Dienstehäusern jeder einzelnen Kommune.

Erstens wird es darauf ankommen, wie wir den modernen Stand der Technik im „Haus der Diakonie“ nutzen, um Abläufe zwischen den verschiedenen Standorten zu beschleunigen und zu modernisieren: Wir haben die Möglichkeit, digitale Telefonie und das WLAN-Konzept in den nächsten Jahren auf alle gewünschten Orte „auszurollen“.

Zweitens ist das „Haus der Diakonie“ mehr als ein Verwaltungsgebäude: Es soll ein Ort der Begegnung werden, für Arbeitstreffen des gesamten Werkes, als Tagungs- und Begegnungsort, ohne dass das Bildungs- und Tagungszentrum in Marl darunter leidet. Der Elper Weg wird weiter ein Ort der Beratung sein: Vornehmlich für Fragen rund ums Älterwerden sind im Erdgeschoss Beratungsbüros geplant worden.

Das Bistro, in das jetzt schon auch Mieter und Beschäftigte der umliegenden Betriebe kommen, ist ein Angebot für das gesamte Wohnquartier. Es wird betrieben von einem Serviceteam aus den Recklinghäuser Werkstätten.

Insofern hoffen wir, dass es uns gelingt, das Haus als geprägten diakonischen Ort weiterleben zu lassen. Alles die dort arbeiten wirken – wie die anderen Mitarbeitenden in den Dienststellen vor Ort – in Summe an der Erfüllung des diakonischen Auftrags mit. Das soll an diesem Ort weiterhin sichtbar werden!